Okay, Kanada ist nicht Österreich. Aber trotzdem lassen sich gewisse Rückschlüsse auf unser Liebesleben ziehen: Der Kondom-Hersteller Trojan hat Frauen und Männer aus dem Land der Grizzlys nach ihrem Sexleben befragt, mit dem Ergebnis, dass es mit 40 erst so richtig losgeht. Die Befragten hatten nicht nur regelmäßigen, sondern auch abwechslungsreichen Sex. 63 Prozent gaben an, dass sie sich sexuell um einiges neugieriger, abenteuerlustiger und offener fühlen als vor zehn Jahren. Kommentiert wurde die Umfrage von einem kanadischen Sexualforscher wie folgt. „Wir glauben oft, Sex würde mit dem Alter weniger wichtig, weniger spaßig und weniger häufig. Doch die Umfrage zeigt klar, dass Menschen in dieser Altersgruppe sehr zufriedenstellenden Sex haben.“

Warum? Während es in jungen Jahren um Leistung, Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit geht und man möglichst viel ausprobiert – ob in Bezug auf die Partneranzahl oder auf Sexpraktiken –, wandelt sich der Sex im Alter nach 50 zusehends. Die Zeit für den besten Sex des Lebens ist gekommen. Doch nicht nur die Lebenserfahrung, auch die Hormone machen uns im Alter noch schärfer: Der Östrogen- und Oxytocinspiegel sinkt, der Testosteronspiegel steigt. Experten vermuten, dass Frauen von der Pubertät an durch Hormone darauf getrimmt werden, auf die Wünsche anderer einzugehen, und sich körperlich aufs Kinderkriegen einstellen. Eigene Belange stellen sie dafür zurück. Wenn sich in den 40ern die Zusammensetzung der Hormone ändert, ist plötzlich Platz für Wünsche und Bedürfnisse, die sie lange vernachlässigt haben. Also: Egal wie alt wir sind – die Hoffnung (auf guten Sex) stirbt zuletzt.