Immer noch Single? Kann sein, dass du wegen deinen Freunden in der Single-Falle steckst.
28. Juli 2016 von Mareike Steger

Vorsicht vor der Single-Falle!

Du bist Single, aber nicht allein – schließlich hast du jede Menge Freunde? Kann allerdings sein, dass genau diese Buddies dein Problem sind: Weil du mit ihnen „verheiratet“ bist, steckst du womöglich in der Single-Falle …

Bist du wegen deiner Clique (noch) Single?

Freunde: Ohne sie geht es nicht. Sie trösten in der Not, sie bringen den größten Spaß. Gerade als Single sind Freunde Gold wert! Doch irgendwann, etwa mit 30 Jahren, sind die meisten aus der Clique nicht mehr so oft verfügbar: 84 Prozent der Freunde von Singles leben selbst in einer festen Partnerschaft. Das ist das eine Problem. Das andere: Deine Freunde könnten dich unbewusst davon abhalten, selbst einen Partner zu finden. Experten nennen das die Single-Falle.

 

„Viele Singles benutzen ihre Freunde, um potenzielle Partner auf Armlänge entfernt zu halten“, sagt der britische Paartherapeut Andrew G. Marshall. „Während Männer oft nicht so starken emotionalen Beistand durch Freunde haben, können Frauen durchaus zu viel davon haben.“

Denn eine neue Beziehung braucht am Anfang etwas, das Marshall „Blending“ nennt: Damit aus zwei Individuen ein Paar wird, muss jeder seine emotionalen Barrieren abbauen, um dem anderen zu vertrauen. Nur so lässt man den Neuen wirklich in sein Leben. Dazu braucht es Zeit. Doch wenn die Beziehung zur Clique so stark ist, kommt man mit der neuen Flamme nie so weit.

 

 

Wer in der Single-Falle steckt, hat womöglich deshalb keinen Partner, weil ihn seine Freunde davon abhalten.

„Jedes noch so kleine Liebesflämmchen wird dann ausgetreten durch diese andere Bindung“, sagt der Experte. Da man als Single um den starken Rückhalt durch die Clique weiß, wagt man sich vielleicht gar nicht in den Blending-Status. Auch weil man weiß: Man kann emotional verletzt werden, wenn man sich dem anderen öffnet. Bei Freunden hingegen weiß man, woran man ist. Sprich: Wer als Single gute Freunde um sich weiß, hat mitunter kein Bedürfnis, sich fest zu binden.

Hinzu kommt: Freunde sind zwar immer für einen da, aber oft auch überkritisch. Lisa, 31 und seit drei Jahren solo, kennt das. Wie oft hat sie von ihrer Clique Sprüche gehört wie „Du hast etwas Besseres verdient!“ oder „Wie jetzt, stehst du jetzt echt auf Kerle mit Bärten?“. „Statt meinem eigenen Instinkt zu vertrauen, habe ich nach ein paar Dates die Sache wieder abgeblasen“, sagt sie. Wer den Neuen durch die Augen der Clique betrachtet, statt seinen eigenen Werten zu folgen, steckt in der Single-Falle.

Manchmal spielt auch Eifersucht mit: Entdeckt man durch die neue Partnerschaft neue Seiten an sich, muss man nicht lange auf Irritationen der anderen warten. Seit wann man Camping/Rafting/Computerspiele mag, kommentieren die Freunde dann. „Klar machen solche Kommentare unsicher“, sagt Lisa. „Denn die beste Freundin muss es ja wissen – die kennt mich ja schon viel länger als der neue Typ!“

Noch eine Hürde lässt einen mitunter in die Single-Falle tappen: Wer immer in der großen Clique fortgeht, hält potenzielle Partner ebenfalls auf Abstand. Gerade wenn die meisten aus der Gruppe auch Singles sind, befindet man sich schnell in einer Art Paralleluniversum. Und dann findet man jede Menge Spaß, aber selten einen Partner fürs Leben.

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