Wenn der Blitz einschlägt: Liebe auf den ersten Blick!
Nein, sie ist kein Mythos. Liebe auf den ersten Blick – oder zumindest Lust – gibt es wirklich!
Es hätte ein ganz normaler, nicht besonders aufregender Abend werden können. Jana stand dezent gelangweilt an der Bar und sehnte sich nach ihrem Bett. Der Mann an ihrer Seite nahm das wie so oft nicht wahr, überall wurde gelacht und getrunken. Am Weg zur Toilette passierte es dann. Wie ein Schlag in die Magengrube, erinnert sie sich. Ein einziger, tiefer Blick in die Augen eines Fremden, und sie wusste: Jetzt wird sich mein Leben von Grund auf ändern.
Laut einer Singlestudie von „Elite Partner“ glauben immerhin 63 Prozent der heimischen Singles an Love at first Sight. Und ja, es gibt sie wirklich! Der Verstand setzt aus, die Hormone übernehmen das Ruder – und wenn die Liebe auf den ersten Blick dann noch auf positive Antwort stößt, spielt der eigene Narzissmus auch noch eine wichtige Rolle. So stellte beispielsweise Robert Kurzban von der University of Pennsylvania bei der Datenanalyse von mehr als 10.000 Speeddating-Teilnehmern fest: „Obwohl sie drei Minuten Zeit haben, treffen die meisten Teilnehmer ihre Auswahl auf der Basis von Informationen, die sie in den ersten drei Sekunden gesammelt haben.“
Die Soziologin Eva Illouz hat die Magie der überfallsartigen Liebe schön zusammengefasst: „Die Liebe auf den ersten Blick gibt es aber wirklich! Es ist nur schwer, ihre Leidenschaft mit dem Alltag einer Ehe oder Beziehung zu vereinbaren. Bis zur Erschöpfung balancieren Liebende zwischen Freiheit und Verbindlichkeit. Dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, sich Arbeit und Hausarbeit teilen, macht es nicht leichter. Und dann soll man nach vielen Jahren zu zweit noch fantastischen Sex haben. Doch statt die Normen der Ehe infrage zu stellen, schimpfen wir über kitschige Liebesfilme.“

Sex
Schon klar: Natürlich ist Liebe auf den ersten Blick kein Garant für ewiges Glück. Tiefe Liebe unterscheidet sich von dem lustvollen Gefühl des Verliebtseins, dem unbeschwerten Kribbeln, der rosaroten Brille und dem unglaublichen Sexdrive. Aber genießen wird man ja noch dürfen! Diese Momente des kopflosen Verknalltseins sind wichtig, sie sind Tagträume, die unser Leben bereichern. Sie tragen dazu bei, dass wir uns hin und wieder unserer Freiheit bewusst werden: Alles könnte auch ganz anders sein. Auch die Liebe.