31. Oktober 2016 von Janina Lebiszczak

Bring back the horror!

Was uns an Halloween (immer mehr) nervt!

Hey, wir haben Halloween mal geliebt. Warum machen es uns alle so schwer, sogar die Stars? Eine Abrechnung.

Sorry, dieser Bericht ist ziemlich persönlich – denn die Verfasserin dieser Zeilen liebt Halloween. Seit ewig und so richtig. Nicht nur wegen der leckeren Tricks and Treats, der großen Auswahl an Horrorfilmen im TV und auch nicht wegen der schaurigen Kostüme – sondern vor allem, weil es eigentlich der wunderschönen mystischen Tradition von Samhain entspricht, dem keltischen Silvester: eine Zeit, in der die Welt der Lebenden die der Toten berührt. Die einzigen Toten, die man aber in der Nacht des 31. Oktober hautnah miterlebt, sind angetrunkene Menschen, die wahlweise in pseudosexy Verkleidungen („geile Krankenschwester, blutverschmiert“, „heiße Teufelin“, „sexy Catwoman“) stecken oder sich als Stars verkleiden.

Das muss aufhören …

Sogar Stars verkleiden sich mittlerweile als Stars. Heuer besonders beliebt: Kim Kardashian (die wiederum letztes Jahr mit ihrer Family auf „Vogue“-Fashionforce machte und die Anna Wintour gab), Snoop Dog, Miley Cyrus und David Hasselhoff – der geht offenbar immer. Schauspielerin Jessica Alba hat die Straßen als Guns-N’-Roses-Gitarrist Slash unsicher gemacht, Beyoncé hat ihre Tochter als Michael Jackson verkleidet. Das muss aufhören. Doch nicht nur das: Hätten wir für jeden Horror-Clown dieses Jahr 50 Cent bekommen, wären wir reich. Noch mehr absahnen würden wir für jedes freche Girl, das sich heuer ins Outfit von Harley Quinn aus „Suicide Squad“ geworfen hat, egal ob Size Zero oder nicht. Da ist man ja fast dankbar für den großen Aufwand, den Heidi Klum jedes Jahr auf ihrer berüchtigten Halloween-Party betreibt. Auf ihr Jessica-Rabbit-Kostüm jedenfalls waren wir ziemlich scharf.

Mehr Grusel, weniger Eitelkeit!

Ein Blick in die Glaskugel zeigt uns übrigens auch schon, was uns in den nächsten Jahre nerven wird. Etwa die Dias-de-los-Muert0s-Schwemme. Eigentlich eine tolle Tradition aus Mexiko: Der Tag der Toten ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Verstorbenen. Bunte Totenköpfe und starke Farben beherrschen den Feiertag. Was bei uns davon ankommt? Frauen mit weiß geschminkten Gesichtern im Latin Style und mit lustigen Klebe-Tattoos – was durchaus gut aussehen kann, wenn man ein Make-up-Profi ist. Was wir allerdings wirklich mögen, ist die Kreativität, die Halloween aus manchen herausholt. Als Picasso-Gemälde die Stadt unsicher zu machen, wie es Christian Siriano und Brad Walsh getan haben, hat was – Thumbs up! Trotzdem: All Hallows Eve ist kein Faschingsfest.

Wenn schon verkleiden, dann bitte wirklich gruslig – und ohne Angst vor der eigenen Hässlichkeit.

 

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