Meryl Streep wettert gegen Donald Trump
Bei den diesjährigen Golden Globes standen nicht die Preisträger im Rampenlicht – sondern er: Donald Trump.
Die erste und letzte Party des Jahres
Es ist ein Abend, auf den sich ganz Hollywood monatelang vorbereitet und freut. Die Golden Globes zählen zu den wichtigsten und glamourösesten Events und eine Auszeichnung zu den begehrtesten in der Showbranche. Doch weder Leistungen noch Roben standen im Mittelpunkt. Von Beginn an drehte sich alles um den nicht mal anwesenden Donald Trump. Es ist die erste Filmpreisverleihung im Jahr 2017 und die letzte vor der Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident. Moderator Jimmy Fallon nannte sie auch „die erste und letzte Party des Jahres“. Während er und andere mit schwachen Witzen und Sarkasmus durch den Abend führten, fand nur eine klare, ernste und berührende Worte. Meryl Streep. Sie wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und nutzte den Moment ihrer Dankesrede, um den Saal und die Welt wachzurütteln. Mit stark angegriffener Stimme zählte sie nominierte Stars auf, die allesamt nicht in den USA geboren sind. Hollywood sei voll von Ausländern. Was, wenn wir sie alle aus dem Land werfen würden? Außer Sport könne man sich dann nichts mehr im Fernsehen ansehen. Auch für die Pressefreiheit appellierte sie.
Kein Film, sondern das wahre Leben
Das Schlimmste: Die eindrücklichste Szene des Jahres entsprang keinem Drehbuch. Für Meryl Streep war es Trump, der sich in einer Wahlkampfrede über einen körperlich Behinderten lustig gemacht hatte. „Respektlosigkeit lädt zu Respektlosigkeit ein, Gewalt animiert zu Gewalt.“
Den Namen des zukünftigen Präsidenten musste sie nicht ein einziges Mal erwähnen, jedem im Raum war klar, um wen sich ihre emotionale Rede drehte. Viele zeigten sich gerührt, hatten auch Tränen in den Augen. Auch via Twitter bekam die Schauspielerin enormen Zuspruch. Nur einen ließ der Auftritt kalt: Donald Trump. Er sei von der Kritik nicht überrascht, immerhin sei Streep eine „Hillary-Freundin“, ließ er am Montag über die „New York Times“ verlauten. Was anderes war von ihm auch nicht zu erwarten.