Die Hitzewelle naht
Erholsamer Schlaf trotz Hitze
Im Schlafzimmer steht die Luft, an Nachtruhe ist nicht zu denken: Die Hitze raubt uns noch den Verstand. Mit diesen Tipps schlafen wir trotzdem gut!
In the heat of the night: Meteorologen sprechen in unseren Breiten von einer „tropischen Nacht“, wenn die Temperaturen die ganze Nacht nicht unter 20 Grad sinken. Was in Österreich diesen Sommer gar nicht so selten vorkommt (wenn es nicht gerade schüttet, als würde die Welt untergehen), außerdem kommt es uns gerade in der City oft noch heißer vor, als es eigentlich ist. An einen erholsamen Schlaf ist da kaum zu denken. Oder doch? Hier unsere Tipps für eine gute Nachtruhe im Hochsommer.
Hallo, Dracula: Sonneneinstrahlung im Schlafzimmer am Morgen lässt uns schon schwitzend aufwachen. Die Fenster zum Lüften deshalb nur nach dem Aufwachen aufreißen, wenn es draußen noch nicht allzu heiß ist. Danach schließen und das Schlafzimmer verdunkeln. So kann es sich tagsüber nicht mit Sonnenstrahlen aufheizen. „Profis investieren im Hochsommer in blickdichten Sichtschutz wie etwa Blackout-Vorhänge“, so Schlafexpertin Renate Huber von Betten Reiter. Nachtsüber nur kippen, sonst droht das steife Genick.
Cool bleiben und zudecken!
Nackt sein? Bringt nichts: Wer lieber texitilfrei schläft, riskiert erstens eine schöne Verkühlung – bis zu einem halben Liter Schweiß wird in einer heißen Nacht rausgeschwitzt. Zweitens: Je schneller Stoffe in unserem Bett Feuchtigkeit vom Körper weg transportieren und diese in die Luft abgeben, desto kühlender der Effekt.
Soll heißen: zudecken ja, mit einem dünnen, atmungsaktiven Stoff am besten! Baumwolle und Leinen helfen uns, cool zu bleiben, ohne auszukühlen, Seide kühlt zwar, saugt aber nicht so gut. Trick: Legt das Bettzeug in den Kühlschrank und nehmt es erst kurz vorm Schlafengehen raus.
Raus mit dem Equipment: Wenn du Smartphones, Tablets und Laptop über Nacht auflädst, dann bitte nicht im Schlafzimmer. Beim Laden geben diese Geräte und manche Ladegeräte viel Hitze ab. Außerdem: Wer braucht jetzt auch noch Elektrosmog und bimmelnde Geräte?
Kleine Helfer, große Wirkung
Das Auge schläft mit: Warme Farben brauchen wir in Tropennächten nicht. „Kühle Farben wie etwa pastellige Blau- und Grünnuancen stimulieren den Geist und wirken dementsprechend physiologisch kühlend auf unseren Körper“, so Renate Huber.
Kleine Helfer: Klimaanlagen und Ventilatoren führen meist zu steifen Gliedern und laufender Nase. Besser vor dem Schlafengehen ausdrehen und den Raum vorher ordentlich runterkühlen. Noch besser: der Trick mit der Wärmflasche. Mit Eiswasser füllen, in den Kühlschrank legen und vor dem Zubettgehen bei Armen oder Beinen platzieren (nicht bei den Nieren oder beim Bauch!). Auch ein kühles, feuchtes Tuch auf der Stirn hilft.
Bleibt lauwarm!
Wasser, marsch: Eiskalt duschen macht keinen Sinn: Es regt den Kreislauf an, man ist putzmunter, der Körper produziert dadurch noch mehr Wärme. Besser lauwarm abduschen und nicht ganz abtrocknen. Das verdunstende Wasser entzieht dem Körper Wärme. Die Poren öffnen sich, die Hitze kann entweichen. Klappt vor dem Zubettgehen oder wenn man nachts aufwacht und wieder einschlafen will.
Gute Nachricht: Ihr findet trotz unserer Tipps kaum Ruhe? Halb so wild: Im Sommer benötigt man nämlich weniger Schlaf. Weil zu dieser Jahreszeit mehr Licht auf die Augen trifft, bildet der Körper kleinere Mengen des Schlafhormons Melatonin.