Liebe wird im Internet nicht besser. Darüber haben wir schon berichtet, denn mittlerweile wurde die Ahnung ja bereits bestätigt: Zu viele Selfies zerstören deine Beziehung, das beweisen immer mehr Studien, zuletzt eine der Florida State University. Aber so nervig die zuckerrsüßen Paar-Selfies für den Betrachter auch sein können, sie sind wenigstens eine Art gemeinsame Interaktion, etwas, wozu es zwei braucht. Beim Phubbing hingegen ist man irgendwie zu dritt.

Er, du – und dein Smartphone. Nur kurz die letzten WhatsApp-Nachrichten lesen, auf Facebook mit Fremden wickeln, überfliegen und dann schauen, was auf Instagram so los ist, während dein Date dir dabei zu sieht, das nennt man Phubbing. Die Wortschöpfung aus „phone“ (Telefon) und „stubbing“ (absnobben, brüskieren) beschreibt ein Phänomen unserer Zeit.

Texanische Forscher haben nun  erneut untersucht, wie sich Phubbing auf soziale Beziehungen auswirkt. Das Ergebnis: Im Freundeskreis dürfte es keine Probleme geben, wenn einer mal wild drauflosscrollt. In der Liebe jedoch wird es bitter: Wenn ein Partner das Gefühl hat, vom anderen oft „gephubbed“ zu werden, führt das zu Konflikten, so die Forscher, die immer schlimmer werden, wenn das Verhalten nicht eingestellt wird. 70 Prozent der Menschen würden im Beisein ihres Partners trotzdem Phubbing betreiben. Und das mindert die Zufriedenheit in partnerschaftlichen Beziehungen ungemein.

Aber es gibt Hilfe: Auf der Website stopphubbing.com etwa können sich Phubber und Gephubbte Rat und Trost holen, das YouTube-Video „I Forgot My Phone“  wurde bereits knapp 20 Millionen Mal gesehen. Man sieht Paare, die sich nicht mehr wahrnehmen, Freunde, die nur aufs Handy starren. Wer seine Smartphone-Sucht gar nicht mehr unter Kontrolle hat, muss zu rigideren Maßnahmen greifen. Die App „Offtime“ passt auf dich auf: Je nach Alltagssituation nimmt das Handy keine Anrufe mehr entgegen oder sperrt WhatsApp, Instagram oder Facebook. Oder du versuchst etwas völlig Irres und lässt das Ding beim Date zuhause.

via GIPHY