Nicht viele Paare haben den Mut, mit einer Trennung auf Zeit die Liebe zu retten. Warum? Eine Beziehungsauszeit, egal ob für Tage, Wochen oder Monate, ist mit einem hohen Risiko verbunden, der Ausgang ist offen. Dabei klingt die Idee doch sehr verlockend: Sich mal sortieren, zur Ruhe kommen, seine Gefühle überdenken, herausfinden, ob der Partner noch denselben Lebensentwurf verfolgt. Die Crux an der Sache: Die meisten Paare trennen sich, weil sie zu wenig über die relevanten Themen ihrer Beziehung gesprochen haben – von sexuellen Wünschen bis zum Haushalt. Und wer in der Pause nicht kommuniziert, steht bald an.

Außerdem ist das Risiko eines Seitensprungs bei einer Trennung auf Zeit besonders hoch: Bedürfnisse, egal welcher Art, manchmal einfach auch nach Aufmerksamkeit, werden schnell mal woanders befriedigt. Beziehungspausen unterstützen das Fischen in fremden Gewässern eher, als dass sie mehr Bindung zwischen den Partnern schaffen. Aber sie können auch für neuen Schwung in der Liebe sorgen, so man ein paar Regeln beherzigt! Eine Auszeit sollte nicht weniger als sechs Wochen und nicht mehr als sechs Monate andauern. Ein zu langer Break kann dazu führen, dass man sich auseinanderlebt. Wichtig ist auch, dass grundlegende Übereinkommen auch in dieser Phase gelten – zum Beispiel in Sachen Treue.

Der deutsche Paar-Therapeut Michael Cöllen dazu: „Wenn die Paare die Zeit konsequent nutzen, könnte eine solche Auszeit positive Impulse setzen. Ich plädiere zwar für regelmäßige Aussprachen, aber auch für Beruhigung und Energietanken ohne Streit – gerne gemeinsam! In diesen Wohlfühlzeiten wie bei einem schönen Essen oder einem Ausflug  mit dem Partner sollten die Konflikte und Streite ganz bewusst ausgeklammert werden.“