Orgasmus auf Knopfdruck
Wir haben den Womanizer getestet
Wie einst die Erfindung des ersten „Massagestabs“ revolutioniert ein Sex-Toy den Markt von heute: Der fast schon sagenumwobene „Womanizer“. Wir haben ihn ausprobiert!
Ende des 19. Jahrhunderts ließ sich ein britischer Mediziner den ersten elektrischen Vibrator patentieren. Der „Hammer“, wie er die Erfindung nannte, machte eine lange praktizierte spezielle ärztliche Therapieform überflüssig: die manuelle Massage der Klitoris bei Patientinnen mit „Hysterie“. Die Geschichte der Selbstliebe begann – beziehungsweise ging – in Massenproduktion. Heute geistert ein anderes Sextoy durch die Medien und ist in Frauenrunden das Gossipthema Nummer eins. Der Hype um den „Womanizer“ ebbt nicht ab. Für das Weihnachtsgeschäft kommt der Frauenbeglücker jetzt sogar in Miniaturversion auf den Markt.
Der Womanizer saugt
Er sieht aus wie ein eleganter Lippenstift, wiegt nur 130 Gramm und passt perfekt in Tasche und Handgepäck: Die Reiseversion des berühmten Sexspielzeuges (159 Euro in Gold, Elfenbein und Pink. Info:) funktioniert wie sein großer Bruder mit der Pleasure Air Technology – also ohne Penetration und Vibration. Das Versprechen: stärkere Orgasmen als je zuvor.
The sex toy so good, I almost passed out the first time I used it, jubeln die Amerikanerinnen, und eine deutsche Bloggerin beschreibt, dass sie innerhalb von drei Minuten zum Orgasmus kam. Die einzigen Negativstimmen berufen sich darauf, dass man sich nach dem Finale ziemlich überstimuliert fühlt. Die Technik: Die Anregung erfolgt, anders als bei herkömmlichen Vibratoren, nicht durch die namensgebenden Vibrationen, sondern durch sanftes Saugen, das dem Feeling beim Cunnilingus sehr nahe kommt.
Wer hat ihn erfunden?
Der Mann hinter dieser Revolution sieht aus wie der nette Nachbar, der tagsüber in der Bank arbeitet: Michael Lenke, 67 Jahre alt, kommt aus Niederbayern und ist so was wie ein deutscher Daniel Düsentrieb. Etwa 100 Erfindungen dürfte er bislang gemacht haben, unter anderem einen Pflanztopf zum Kultivieren von Pflanzen mit bleibendem Zwergwachstum, eine batteriebetriebene Erdbebenalarmvorrichtung und ein Bestrahlungsgerät. Jetzt ist er noch reicher als zuvor. Und viele Frauen, denen es bisher schwer fiel einen Orgasmus zu erreichen, glücklicher. Als Erste getestet hat den „Womanizer“ übrigens seine Frau. Ihr Urteil damals: „Wenn das bei allen so gut funktioniert wie bei mir, wird das ein Welthit.“
Selbst ist die Frau
Dankenswerterweise bekamen wir eines der Wunderteile vom Hersteller zu Testzwecken bereit gestellt. In unschuldigem Weiss mit Swarovski-Steinchen veredelt. Wir laden ihn erstmal via Usb Kabel ein Weilchen auf und entführen ihn danach ins Schlafgemach. Die Anwendung ist simpel, der Effekt steht dem Ruf als Orgasmus-Garant nichts nach.
Womanizer im Test
Wie lang hat das jetzt gedauert? Eine Minute oder knapp drüber? Gegen die Superpower des Womanizers hilft gar nichts, nicht mal die Gedanken an die Steuererklärung. Man kommt schnell, intensiv und kurz. Es kommt angeblich nicht zu einer Überreizung der sensiblen Nerven in der Klitoris, wodurch angeblich sogar multiple Orgasmen möglich sind. Aber ehrlich – wir wollen jetzt lieber eine Runde schlafen.