„Battle of the Sexes“ im Kino:
Können Frauen mit Männern mithalten?
Im Film „Battle of the Sexes“ liefern sich Mann und Frau einen Showdown auf dem Tennisplatz. Können wir mit dem „starken Geschlecht“ wirklich mithalten?
Mit dem Mann mithalten - oder ihn besiegen?
Mehr als bloß Zeitgeschehen. Der Film „Battle of the Sexes“ (deutsch: „Kampf der Geschlechter“, Ö-Start: 24. 11.) erzählt davon, wie ein sportliches Großereignis die Gesellschaft verändert: Wer gewinnt, wenn ein Mann und eine Frau gegeneinander antreten? Diese Frage hielt 1973 die Welt in Atem – als der Weltranglistenerste Bobby Riggs die Kult-Spielerin Billie Jean King herausforderte. Jeder „halbdemente Mann“ würde die beste Spielerin vom Platz fegen, tönte der für seine Party- und Macho-Alllüren bekannte Riggs. Und King war bewusst, dass es „hier nicht nur um ein Tennisspiel ging, sondern um soziale Veränderung“. Sie gewann.
Hochleistungssport – Frauen haben es schwerer
Und heute? Vielleicht geht der Traum von Ski-Ass Lindsey Vonn wirklich in Erfüllung: Bekanntlich will sich die Amerikanerin in einer Abfahrt mit den männlichen Kollegen messen, die Teamleitung will sie dabei nun unterstützen. Und wieder stellt sich die Frage: Können Frauen mit Männern mithalten? Gemäß dem biologischen „Gender-Gap“ nicht: Das männliche Testosteron fördert den Muskelaufbau. Bei Frauen schwankt die Leistung außerdem mit dem Zyklus, sie haben einen größeren Fett-Anteil, ein kleineres Lungenvolumen und kleinere Herzen. Und abseits des Spitzensports machen noch andere Faktoren Frauen das Siegen schwer: Rollenbilder beeinflussen auch die Leistung, Frauen sporteln, um schön zu bleiben/werden, Männer, um zu gewinnen.
Frauen übertrumpfen Männner
Natürlich gibt es Sportarten, in denen Frauen und Männer absolut gleichwertig sind. Im Schwimmen etwa, oder bei allem, wo man mehr Geschick als Kraft benötigt. Oder auch Einfühlungsvermögen – wie beim Reiten. Es gibt sogar eine Theorie, die besagt, dass Frauen durch ihre Gefühlswelt eine bessere Beziehung zu ihrem Pferd aufbauen können. Auch abseits des Sports können Frauen nicht nur mithalten, sie haben sogar bessere Chancen auf Erfolg: Mädchen sind besser in der Schule, mittlerweile auch in den „klassischen“ Burschen-Fächern. Mädchen machen häufiger ihren Abschluss und studieren, Burschen schmeißen häufiger die Schule. Frauen rauchen weniger als Männer, nehmen nicht so häufig Drogen, sind seltener kriminell und leben länger. Sie wollen Karriere und Familie – sie wollen alles.
Ein versöhnliches Ende ...
Noch einmal zurück zum berühmten Tennisduell: Die letzte Person, mit der Riggs vor seinem Tod telefonierte, war seine Gegnerin King: „Ich bin stolz, dass meine Niederlage dem Frauensport zum Durchbruch verholfen hat“, sagte er. Alles ist also möglich.
