Schimpfen für die Fitness
Wer mehr flucht, ist fitter!
Verdammt! Verflucht! Wir sind beim Sport einfach fitter, wenn wir heftig fluchen. Das ist nicht unhöflich, das ist zielorientiert, meinen Forscher.
Fitter durch Fluchen?
Fitter werden durch F*!@k? Wir mögen ja Studien und wissenschaftliche Experimente, vor allem, wenn sie so ausfallen wie die dieser britischen Forscher. Das Team der Keele University kam zu dem Schluss, dass deftiges Fluchen beim Sporteln einem physischen Zweck dient. Wer kennt das nicht: In der Kraftkammer des Gym geht es oft zu wie im Straßenverkehr, was das Ausstoßen von Verwünschungen betrifft. Und wer hat beim Wandern nicht schon mal den Berg beschimpft, wenn es besonders steil wurde?
Mit dem Schmerz umgehen
Schon in einer älteren Studie kamen die Briten dahinter, dass Fluchen ein Mittel zur Schmerzbewältigung ist. Die Conclusio des Teams: „Wir haben schon vor einigen Jahren ein paar Studien durchgeführt und uns angeschaut, warum Menschen fluchen, wenn sie sich wehtun. Wir haben herausgefunden, dass es dabei hilft, mit dem Schmerz umzugehen. Ähnlich ist es beim Sport. Nun wollten wir herausfinden, ob Fluchen tatsächlich eine sogenannte ‚Fight or flight‘-Reaktion hervorruft – und der Körper damit auch kurzzeitig zu Höchstleistungen fähig ist.“
Power durch Adrenalin
Und tatsächlich haben sie es herausgefunden: Es wurde untersucht, ob Teilnehmer, die eine kurze, intensive Sporteinheit auf dem Radergometer absolvierten, besser abschnitten, wenn sie dabei fluchten. Dann mussten sie an die Handhantel, wobei ebenfalls die Performance gemessen wurde, während sich die Probanden ordentlich gehen ließen, was Verwünschungen betrifft. Und ja, offenbar kommt es zu einer schlagartigen Freisetzung von Adrenalin, die bewirkt, dass das Herzminutenvolumen, die Körperkraft und die Atemfrequenz erhöht werden. Außerdem ist die Ablenkung der Linderung des erlebten Sport-Schmerzes zuträglich. Also, liebe Freundinnen der Fitness: Das nächste Mal, wenn einer schief schaut, wenn ihr flucht: Ihr seid einfach bloß an Höchstleistungen interessiert!