26. März 2018 von Janina Lebiszczak

Unromantischer geht es kaum:

Sorry, Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht

Anziehung, Begierde oder Sehnsucht – ja! Aber Liebe auf den ersten Blick, die gibt es laut Wissenschaft nicht.

Prinz Harry und seine Meghan. Amal und ihr George. David und Posh Beckham. Matt und Lucia Damon. Bei diesen Traumpaaren war es angeblich Liebe auf den ersten Blick. Aber war es das wirklich? Oder war es vor allem die physische Attraktivität, die die Flamme der Leidenschaft entzündete? Zwei neue Studien meinen, Liebe auf den ersten Blick sei vor allem eines – eine große, fette Illusion.

100 Millisekunden reichen!

Der Psychologe Florian Zsok und seine Kollegen führten eine Reihe von Experimenten mit knapp 400 Teilnehmern durch. Die mussten Fotos von potenziellen Partnern bewerten und trafen bei Speed-Dating-Events völlig Unbekannte – danach gaben sie den Forschern ihre Empfindungen preis. Tatsache: Knapp über 30 Probanden berichteten von der berühmten Liebe auf den ersten Blick. Doch Zsok wiegelt ab: „Der erste Blick verschafft nur Gewissheit, dass vom anderen Anziehung ausgeht. Dass man den anderen anziehend findet. Das jedoch passiert während eines Wimpernschlags: 100 Millisekunden reichen, um zu einem Eindruck zu gelangen, der kaum je revidiert wird.“ Wann spürt man also Anziehung, Begierde oder einfach bloß Sehnsucht nach dem ersten Augenkontakt.

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5 statt auf den ersten Blick

„Zusammenfassend legen unsere Ergebnisse nahe, dass Liebe auf den ersten Blick weder leidenschaftlicher Liebe noch der allgemeinen Liebe ähnelt. Diese muss sich erst entwickeln, nachdem man sich kennengelernt und etwas zusammen erlebt hat“, so die holländischen Wissenschaftler: „Wenn eine Person eine starke Anziehung zu ihrem Partner, in den sie sich später verliebt hat, gespürt hat, wird diese erste Anziehung oft als ,Liebe auf den ersten Blick‘ missgedeutet.“ Übersetzt: Geil kann man sein oder neugierig – aber Liebe ist das nicht! Eine andere Studie besagt übrigens, dass unser Liebesglück von der Zahl fünf abhängt, nicht vom ersten Blick: Erst nach fünf ernsthaften Beziehungen kennen wir uns selbst so gut, dass wir wissen, was wir beim anderen suchen.

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