Wissenschafts-Check!
Wie gutes Aussehen deine Persönlichkeit verändern kann
Was steckt wirklich hinter der gesellschaftlichen und kulturellen Schönheits-Obsession? Psychologische Studien haben untersucht, wie sich unterschiedliche Facetten im Leben gutaussehender Menschen verändern können.
Was ist eigentlich gutes Aussehen?
Zunächst mal muss gutes Aussehen und Attraktivität definiert werden, um als „wissenschaftlicher“ Parameter geltend gemacht zu werden. Da stehen wir bereits vor der ersten großen Schwierigkeit. Attraktivität lässt sich nicht so einfach nach einer Formel programmieren. Oder etwa doch?
Zumindest gibt es ein paar Dinge, die universell mit Attraktivität in Verbindung gebracht werden: eine symmetrische Gesichtsform und glatte, reine Haut. Studien zeigen auch, dass „durchschnittlich aussehende“ Gesichter gewöhnlich als attraktiver eingestuft werden. Je weniger Makel, umso attraktiver erscheint eine Person. Andere Elemente wie Körperform, Gewicht oder Hautfarbe sind mehr subjektive und kulturell beeinflusste Faktoren. Darüber hinaus gibt es auch nicht nur rein physische Merkmale, die zur Attraktivität einer Person beitragen können: Selbstbewusstsein, Geruch oder Stimme sind ebenso wichtig für ein attraktives Auftreten.
Was bringt dir gutes Aussehen wirklich?
Studien haben gezeigt, was wir schon lange vermutet haben. Als attraktiv angesehene Personen werden generell besser behandelt. Diese werden meist als intelligenter und vertrauenswürdiger angesehen und haben bessere soziale Fähigkeiten. (Kein Wunder, wenn dir jeder immer lieb hinterherkriecht, oder?) Da gutes Aussehen meist interessant auf andere wirkt, wird attraktiven Personen auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Daher sind sie auch beruflich oft erfolgreicher, verdienen besser und werden schneller befördert. Logisch, dass gutes Aussehen also auch glücklicher macht, nicht wahr?
Alles nur Scheinkorrelation?
Die Frage, die sich hier allerdings stellt, ist, wie man diesen Zusammenhang definiert. Natürlich gibt es keine direkte Verbindung zwischen Attraktivität und Erfolg. Die Gesellschaft, in der wir leben, hat diese zwei Variablen offenbar nur eng miteinander verbunden. Medien und Kultur haben oberflächliche Richtwerte geschaffen, nach denen wir als Gesellschaft meist zu leben haben. Diese müssen und sollten eben grundsätzlich hinterfragt und neu verhandelt werden.
Die positiven Eigenschaften, die Menschen mit gutem Aussehen zugeschrieben werden, basieren meist wenig auf Fakten und tatsächlichem Wissen über deren Persönlichkeit. Dies kann aber auch zum Nachteil werden. Wer bei einem Vorstellungsgespräch zu gut aussieht, erweckt beim Chef vielleicht sogar den Eindruck, inkompetent zu sein. Unabhängig vom Geschlecht des Chefs. Dies hat die Studie „Are good-looking people more employable?“ von 2010 ergeben. Es ist eine regelrechte Zwickmühle, in der wir uns also befinden. Das allgemeine Vorurteil geht zwar von einer positiven Beurteilung attraktiver Menschen aus, dennoch ist das nicht immer der Fall. Und das, obwohl Studien ergeben haben, dass attraktive Menschen tatsächlich intelligenter sind. Wobei auch hier Fragen nach sozialen und kulturellen Hintergründen ungeklärt bleiben.
So einfach lässt sich Glück und Erfolg dann wohl doch nicht festmachen an einzelnen Variablen. Wäre ja aber auch zu fad im Leben, wenn doch, oder?