Freitag, 12 Uhr, Neue Donau in Wien: Gerti platziert ihren Liegestuhl in der vordersten Reihe neben Rosalinde, Karl und Gustl. Sie greift mit ihren braun gebrannten Armen, die optisch ein wenig zu kross gebratenem Speck ähneln, zu einer Sprühflasche. Darin befindet sich Olivenöl, das sich Gerti großzügig auf den Körper sprüht, bis er glänzt, dass man sich darin spiegeln kann. Von Sonnenschutz hält sie nichts, schließlich will sie braun werden. Dass sie sich dabei der Gefahr eines Sonnenstichs und, noch viel schlimmer, einem erhöhten Krebsrisiko aussetzt, ist Gerti so egal wie den Wienern Freundlichkeit.

Wer auf Bräune nicht verzichten möchte, aber vernünftiger als Gerti ist, der kann sich auf gesunde Art und Weise von innen heraus bräunen. Das geht? Ja, und zwar mithilfe bestimmter Lebensmittel, die für eine sanfte Tönung der Haut sorgen. An 60 Probanden wurde an der Universität in Nottingham im Rahmen einer Studie die Wirksamkeit von Carotinoid-haltigen Lebensmitteln getestet. Carotinoide sind eine Gruppe von natürlichen Farbstoffen, zu denen zum Beispiel auch Beta-Carotin gehört, das Karotten ihre Farbe verleiht. Dazu aßen die Teilnehmer über mehrere Wochen vermehrt Obst und Gemüse, welche dieses Pigment enthalten, und wiesen in den Vorher-nachher-Bildern eine deutlich braunere Hautfarbe mit leicht orangefarbenem Unterton auf. Zu Lebensmitteln mit besonders hohem Carotionid-Anteil zählen neben dem Klassiker Karotten auch Tomaten, Paprika, Zwetschken, Rote Beete, Spinat, Pfirsich, Mango oder Orangen.

Jedoch müssen größere Mengen der Lebensmittel gegessen werden, um nach Wochen einen deutlichen Unterschied zu erkennen. Außerdem werden beim Kochen viele Farbstoffe zerstört, weshalb es sich empfiehlt, das Gemüse roh zu essen. Jeden Tag Karotten zu knabbern kann aber definitiv nicht schaden.