Health-Trend oder reines Gift:
Wie ungesund ist Kokosöl?
Von allen Seiten wurde Kokosöl in den letzten Jahren als „Superfood“ und als der Food-Trend schlechthin beworben. Mit diesem Mythos wird jetzt (wieder) aufgeräumt.
Der Mythos Kokosöl
Kaum ein anderes Nahrungsmittel wurde in den letzten Jahren von Hobby-Ernährungsexperten und Lifestyle-Bloggern mehr gefeiert als dieses vermeintlich gesunde Fett. Das Versprechen lag nicht nur darin, eine gesunde Alternative zu anderen Fetten darzustellen, sondern überhaupt, dass das exotische Kokosöl ein „Superfood“ sei, mit dem man sogar Krankheiten vorbeugen könne. Auch in kosmetischen Fragen wurde das Feuchtigkeit spendende Fett gefeiert. Wer davon isst, bleibt gesund, schlank und fit? Die Industrie ließ nicht lange auf sich warten und zahlreiche Produkte rund um Kokos und das weiße, dickliche Öl haben von L. A. bis Europa die Regale der Supermärkte erobert.
Alles Irrtum? Tja, wir müssen jetzt wohl alle stark sein.
Kokosöl ist noch gefährlicher als Schweineschmalz
Mediziner und Ernährungswissenschaftler melden sich nun schon seit geraumer Zeit zu Wort, um mit diesem Gesundheitsmythos aufzuräumen: Sie sagen, Kokosöl sei das ungesündeste Fett überhaupt. Das Fett besteht tatsächlich zu 82 % aus gesättigten Fettsäuren, die man eigentlich vermeiden sollte, da sie das Risiko für Herzinfarkte stark erhöhen. Alle anderen Behauptungen, dass das Kokosöl aufgrund seiner mittelkettigen Zusammensetzung trotzdem gesund sei, sind reine Märchen. Mittlerweile hat sich auch die amerikanische Herzgesellschaft gegen Kokosöl ausgesprochen. Gut, dann können wir uns die Extraportion Kokosöl im Smoothie oder Kaffee auch wieder sparen, liebe Food-Blogger!
Was sind die Alternativen?
Generell sollte man mit Fetten ohnehin sparsamer umgehen. Denn wie meistens gilt auch hier, die Dosis macht das Gift. Auf welche Fette und Öle sollten wir aber anstatt Kokos und Butter zurückgreifen? Weniger exotische, aber immer noch bessere Öle hat es in unseren Breitengraden ohnehin schon immer gegeben. Ja, genau, das gute alte Olivenöl hatte schon immer einen hervorragenden Ruf. Auch Rapsöl ist eine gute Alternative. Beide enthalten einfache, ungesättigte Fettsäuren und sind deshalb vor allem zum Erhitzen gut geeignet. Besonders gesund sind auch mehrfach ungesättigte Fette wie Fischöl und Leinöl, die reich an den sehr wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind. Diese sollten aber nicht erhitzt werden, also zum Braten doch lieber Oliven- oder Rapsöl verwenden. Dann schmeckt das Frühstücksomelette vielleicht auch nicht mehr so nach Bounty. Und das übrige Kokosöl können wir uns getrost in die Haare schmieren. (Bei trockenen und spröden Haaren soll es ja nach wie vor helfen.)