22. August 2018 von maxima Redaktion

Fluor vaginalis

Lasst uns über Scheidenausfluss reden!

Ein kurzer Blick in unsere Slips und wir finden alle ein weißliches Sekret vor. Scheidenausfluss hat im Normalfall jede Frau. Grund genug, darüber zu reden.

Scheidenausfluss: Tagtäglicher Begleiter

Er beginnt bereits kurz vor oder während der Pubertät und endet in etwa mit den Wechseljahren. Scheidenausfluss begleitet uns also tagtäglich und zwar über Jahrzehnte. Jede Frau hat für gewöhnlich (sofern ihr Körper gesund ist) konstant eine leicht feuchte Scheide. Nur ist die Menge des Ausflusses unterschiedlich. Manche Frauen haben ganz wenig Scheidenausfluss, andere stärkeren und greifen daher gerne auf Slipeinlagen zurück. Denn genau dafür sind diese auch gedacht. Nun betrifft der vaginale Ausfluss alle Frauen und kaum eine redet drüber. Das kann viele (junge) Frauen verunsichern. Zeit, dass wir das Thema aufgreifen und klarmachen, dass weißlicher bis gelblicher Schleim im Slip völlig normal ist und auch eine ganz bestimmte Funktion für den Körper hat.

 

Der Scheidenausfluss, der in der Fachsprache Fluor vaginalis oder Fluor genitalis genannt wird, ist ein Sammelbegriff für den Schleim, der aus der Scheide austritt. Der Zervixschleim, der zum Scheidenausfluss zählt, tritt regelmäßig während des Zyklus einer Frau auf. Er verändert sich je nachdem, in welcher Zyklusphase man sich befindet. Der Schleim wird in den Krypten des Gebärmutterhalses gebildet und fließt durch den leicht geöffneten Muttermund in Richtung Scheide. Das Scheidensekret dient zur Gesunderhaltung des Scheidenmilieus, infolgedessen zum Schutz der weiblichen Geschlechtsorgane, außerdem begünstigt es den Transport von Spermien. Da der pH-Wert des Ausflusses im sauren Bereich liegt, können sich Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze schlechter vermehren. Zudem werden Keime, die sich bereits in der Scheide befinden, durch den Ausfluss abtransportiert, sodass die natürliche Scheidenflora im Gleichgewicht bleibt.

 

Ist das Gleichgewicht gestört, kann ein Scheidenpilz entstehen. Hierbei wächst kein Schwammerl aus der Scheide, nein, spürbar ist die Infektion durch Jucken, eine trockene Scheide und leicht krümeligen weißlichen Ausfluss. Ein Besuch beim Frauenarzt, der Antipilzmittel (sogenannte Antimykotika) verschreibt, schafft hier Abhilfe.

Scheidenausfluss, du kleines Chamäleon

Wie bereits erwähnt, verändern sich durch die unterschiedliche Hormonzusammensetzung in den jeweiligen Zyklusphasen Farbe und Konsistenz des Scheidenausflusses. Kurz nach der Menstruation ist der Zervixschleim eher dickflüssig und klebrig. Je näher der Eisprung rückt, umso transparenter und dünnflüssiger wird das Sekret. Außerdem nimmt die Menge des Schleims ein wenig zu. Kurz vor dem Eisprung ist der Ausfluss glasig, wässrig und spinnbar. Somit lässt sich anhand des Zervixschleims die Fruchtbarkeit bestimmen und die Analyse kann hilfreich beim Kinderwunsch sein.

 

 

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