Zeit nehmen im Bett:
Edging: Bitte Geduld!
Der Weg ist das Ziel, auch beim Sex. Durch das bewusste Hinauszögern des Orgasmus zu höheren Sphären – das ist Edging.
Der Begriff kommt wie so viele aus dem BDSM-Bereich. „Edging“ oder auch „Tease and Denial“, so nennt sich jene Technik, bei dem die dominante Dame ihren Gespielen bis knapp vor den Höhepunkt bringt – dann jedoch ihre mehr oder minder zärtlichen Zuwendungen abbricht. Ällerbätsch. Doch Edging ist nichts Gemeines, im Gegenteil: Durch das „Bis-zur-Kante-Gehen“ soll der Sex intensiver werden und der Orgasmus, wenn man schließlich darf, länger und besser. Die ganze angestaute Erregung baut sich dann mit einem Schlag ab – willkommen im Wunderland. Die Methode der Orgasmuskontrolle ist vielen Männern auch abseits der Sadomaso-Szene nicht fremd – warum aber sollen nicht auch Frauen davon profitieren?
Später kommen mit Edging
Natürlich dauert es ein wenig, bis man es draufhat zu erkennen, wann der sogenannte POR, der Point of no return, bevorsteht. Deswegen raten Sexperten dazu, mal alleine zu üben, bevor es in den Zweikampf geht. Meistens wird die Atmung kurz vorm Orgasmus schneller, die Körpertemperatur steigt, das Kribbeln im Körper wird immer größer, der Kontrollverlust naht – nun heißt es aufhören, auch wenn es sicherlich schwerfällt. Edging mit dem Partner zu betreiben ist doppelt so spannend. Immerhin geht es da um Macht und Ohnmacht und wirkliche Hingabe. Trotzdem kippt nicht jeder auf Edging rein, nicht jede Orgasmuskurve erlaubt ein zu langes Hinauszögern, einige wenige berichten sogar von Schmerzen im Lendenbereich abseits der Lust-Skala. Bei Männern nennt man dieses Phänomen übrigens „Bräutigamsschmerzen“.
Immer schön langsam!
Wer Edging gerne mal ausprobieren möchte, sich aber noch nicht wirklich traut, kann für den Beginn die zärtliche Variante ausprobieren. Beim Slow Sex geht es um tantrische Begegnungen mit dem Partner abseits von Termindruck. Der Orgasmus steht im Hintergrund, das Erkunden und Erfüllen im Vordergrund.
