Was für ein toller Fang! Dass es solche Männer überhaupt noch gibt! Die ganze Aufmerksamkeit ist ja fast schon too much, jeden Tag Liebesgeflüster, jeden Tag Zärtlichkeit satt. Du bist für ihn die Eine, für immer, eine Göttin. Aber dann schlägt das Glücksgefühl um: Aus Liebe wird Kontrolle, und die Herzlichkeit ist passé.

Love Bombing nennt man das Phänomen, das vom Psychologen Dale Archer in einem Beitrag für „Psychology Today“ beschrieben wurde. Meistens sind es Männer, die ihre Partnerin von sich abhängig machen wollen, indem sie sie einerseits in den Himmel heben, gleichzeitig aber von Familie und Freunden isolieren. Du sollst nur für ihn da sein. Denn es geht um Kontrolle, nicht um wahre Liebe.

Love-Bomber sind Narzissten, und die sind extrem gut im Manipulieren und Tarnen – es kann also gut sein, dass nach der Verführungsphase ein ganz anderer Mensch vor dir steht als der, den du kennengelernt zu haben geglaubt hast.

Sie neigen dazu, die Schuld auch für eigene Probleme stets bei anderen zu suchen, stilisieren sich zum Opfer ihrer Umwelt. Solange ihre Partnerin spurt und es nach ihrem Willen geht, sind sie Zucker – aber wehe, wenn man sich widersetzt. Dann wird Mr. Right samt Heirats- und Kinderkriegen-Plänen sauer. Die anfänglichen Zukunftsszenarien gehören bald der Vergangenheit an. Der Lovebomber wird verletzend, und das Selbstbewusstsein der Partnerin verringert sich sukzessive.

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„Man sollte sich daher vergegenwärtigen, dass Love Bombing psychologischer Missbrauch ist, Punkt. Wenn eine Person eine andere Person bewusst manipuliert und die Schwäche des anderen ausnutzt, gibt es dafür kein anderes Wort“, so  Dale Archer. Wie aber erkennen wir einen Love-Bomber? Müssen wir bei jeder Liebesbekundung gleich misstrauisch werden? Nein, aber langsam sollten wir es angehen. Die Dosis macht das Gift. Und euer Bauchgefühl irrt sich selten.