fahle Winterhaut
5. Januar 2018 von Janina Lebiszczak

Wir waren beim Beauty-Doc!

Coole Tipps gegen fahle Winterhaut

Hallo, wer sind Sie denn? Nach einem Blick in den Spiegel besuchten wir maxima-Beauty-Doc Doris Grablowitz in ihrer Ordination. Die macht unsere Haut wieder fresh.

Es gibt nur ein größeres Grausen als Orangenhaut: Winterhaut! Die Kälte draußen und die Heizungsluft drinnen zehren an Feuchtigkeits- und Energie-Reserven. Die Elastizität lässt nach, man neigt zum Faltenwurf, sieht müde aus, die Haut wirkt fahl und grau. Da hilft kein Cremen mehr, dachten wir und besuchten unsere Beauty-Expertin Dr. Doris Grablowitz, Österreichs Grande Dame der Beauty-Branche. Sie half uns mit allerlei Tipps weiter!

Tipps gegen fahle Winterhaut

Winterhaut ade – hier spricht die Expertin

„Unsere Winterhaut ist grundsätzlich viel komplizierter als die Sommerhaut, obwohl sie der Sonne viel weniger ausgesetzt ist und der oft nervige Sonnenschutz ausfällt. Natürlich nicht, wenn man hoch auf den Bergen Ski fährt oder in Thailand Winterurlaub macht. Die Wintermonate in unseren Breitengraden, gepaart mit dem Stress gerade um Weihnachten und Neujahr, können der Haut stark zusetzen. Müde, fahle Gesichter mit trockener Haut sind häufig die Folge. Nur Einschmieren mit fetten Cremes ist oft zu wenig, weil die schuppige, trockene Haut eine starke Barriere gegen die Cremepartikel darstellt und in normalen Cremes zu wenig Wirkstoffe enthalten sind. Deswegen gleich der erste Tipp: Öfters kosmetische Peelings benützen. Hat man keines zuhause, so reicht etwas Grieß, den man dem Seifengemisch oder auch der Reinigungsmilch beimengt.“

Was bitte ist „Layering“?

„Wer die Wirkung einer stärkeren Schälung nutzen will, muss zu einem Hautarzt, der sich auf ‚Chemical Peelings‘ (ChP) spezialisiert hat. Sitzt ein Patient für ein ChP vor mir, kann er sich noch am Behandlungstisch aussuchen, ob er ein leichtes medizinisches Peeling (Lunchpeel) oder etwas Stärkeres möchte. Grundsätzlich gilt: Je stärker das ChP, desto schöner das Resultat, aber auch desto länger die schälende Ausfallzeit. Welche Peeling-Zusätze ich dabei zusammenmische, hängt von den Hautproblemen des Patienten ab. Bleiben wir aber vorerst in der Kosmetik: Da gerade in der Winterzeit oft frustrierende Versuche gemacht werden, mit einer üppigen Anzahl von Salben, die oft gar nicht zusammenpassen, die Haut saftig zu machen, werfen wir einen Blick nach Südkorea, dem Land der ‚Layering-Kosmetik‘.

 

Habt ihr schon vom Layering und der sogenannten Glashaut gehört? Der englische Begriff für diese vermeintlich makellose Haut ist ‚glass skin‘. Eine Haut, die so glatt und rein ist, dass sie wie mit Glas überzogen wirkt. Für diesen Look ist eine sehr aufwendige und strenge Pflege wichtig, die aus vielen einzelnen Schritten besteht und die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. ‚Layering‘ ist die Bezeichnung für das Übereinanderschichten verschiedenster Reinigungs- und Pflegeschichten, die dann die Haut wie gläsern wirken lassen. Man beginnt mit der Reinigung des Gesichtes mit Öl und anschließend mit Seifenschaum. Natürlich gehören gerade im Winter auch regelmäßige Peelings dazu. Dann wird die Haut mit Reiswasser besprüht, anschließend ein Serum und Augengel aufgetragen und schließlich Feuchtigkeitscreme oder Gesichtsöl zart einmassiert. Das ist für die ‚gläserne‘ Optik besonders wichtig. Auch Tuchmasken mit Hyaluron müssen regelmäßig aufgelegt werden, damit die Haut gut durchfeuchtet wird.

 

Aber Vorsicht! Produkte aus ‚einer Kosmetiklinie‘ sind nicht gleichzeitig Layering-Produkte. Für die Pflege mit vielen Schichten dürfen nur Mittel verwendet werden, die für ein Layering vorgesehen sind. Wenn nicht, können sie bröseln, die Haut überfordern und zu Entzündungen führen. So ist vor allem sensible Haut von zu viel Pflege rasch überfordert und reagiert z. B. mit einer perioralen Dermatitis (Stewardessenkrankheit). Dabei saugt sich die überpflegte Haut wie ein Schwamm voll und verliert Wasser. Wird dann noch mehr gecremt, können sich Entzündungen bilden. Auch wenn sich beim Cremen Schlieren oder Rubbelchen bilden, dann ist entweder die vorherige Pflege nicht richtig eingezogen oder die Produkte passen nicht zusammen.“

Strahlen mit Aqua Gold

„Wer einen Schritt weitergehen und sich seine Winterhaut vom Arzt pflegen lassen möchte, liegt mit dem sogenannten Aqua Gold voll im Trend. Obwohl eine Behandlung mehr als 300 Euro kostet, ist sie bei meinen Patienten beliebter als alles andere. Stellt euch einen kleinen Glaskolben vor, den man mit allen Ingredienzen füllt, die für die Haut des jeweiligen Patienten wichtig sind. Von Vitaminen, Aminosäuren, Hyaluronsäuren, Hormonen, Elektrolyten bis zu Mikro-Botox. Der perfekte individuelle Mix für jeden Patienten. All das wird gemischt und der Glaskolben mit einem Häubchen verschlossen, das auf der Spritze ultradünne Nadeln aus Gold trägt. Diese sind über Goldfäden mit dem flüssigen Inhalt verbunden. ‚Stempelt‘ man ein bestimmtes Areal, fließt der Inhalt unter die Haut, macht sie frisch und knackig. Bereits unmittelbar nach dem Eingriff sieht der Patient frisch erblüht aus. In den nächsten Tagen soll der Patient vermehrt Feuchtigkeitsmasken oder Feuchtigkeitscremen benützen, die nun rasch einziehen und den Erfolg der Behandlung verlängern. Wer gerade nach den erhöhten Ausgaben für Weihnachtsgeschenke eher sparen muss, kann sich um ein paar Euro einen zarten Nadelroller (Amazon, 0,5 mm, 9 Euro) und ein Hyalurongel kaufen. Auf das gereinigte Gesicht zuerst das Gel auftragen, dann mit dem zarten Roller öfters über die Haut fahren. Zuletzt eine Feuchtigkeitscreme einmassieren. Dieses unblutige ‚home treatment‘ kommt zwar nicht an die Behandlung beim Arzt heran, sie kann die trockene Winterhaut aber stark verbessern. Alles Liebe, eure Doktor Doris!“

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