30. März 2018 von Janina Lebiszczak

Die 8:16-Methode:

Intervall-Fasten: Wir haben es ausprobiert!

Kein Frühstück? Oder doch lieber kein Abendessen? Wir haben es ausprobiert – so funktioniert Intervall-Fasten mit der 8:16-Methode.

Was haben gutes Aussehen und innere Erfüllung mit Sperma zu tun? Jede Menge – und allein diesen Satz zu schreiben hat Spaß gemacht. Aber Tatsache: Es gibt einen Prozess, der uns jung und schlank macht – und der hat tatsächlich etwas mit der genannten Körperflüssigkeit zu tun. Doch zuerst: Was ist Autophagie? Unser Körper besitzt die Fähigkeit, beschädigte Zellbestandteile als Bausteine für neue Teile der Zelle zu verwenden. Parallel dazu wird durch diesen Vorgang Energie für die Aufrechterhaltung der Zellfunktionen produziert. Der Prozess, für dessen tieferes Verständnis im Jahr 2016 der Nobelpreis für Medizin und Physiologie vergeben wurde, nennt sich Autophagie (= „selbst-essend“).

Intervall-Fasten: Wenn die Zelle den Müll rausträgt

Autophagie hilft unseren Zellen und unserem Körper dabei, rein und gesund zu bleiben, indem Beschädigungen beseitigt werden. Wie löst man das aus? Man fastet. Zwar nicht andauernd, aber doch zumindest 16 Stunden täglich.

Fasten ist die effektivste Weise, den körpereigenen Recycling-Mechanismus zu aktivieren. Der Mangel an Energie durch reduzierte Nahrungsaufnahme führt dazu, dass unsere Zellen auf alternative Energieressourcen zurückgreifen. Und abnehmen kann man damit natürlich auch noch. Bevor ich euch aber die Erfahrungen dazu schildere, schulde ich euch noch die Sperma-Erklärung: Spermidin ist ein natürlicher Bestandteil unserer Zellen, der von unserem Körper produziert wird, um die Autophagie zu aktivieren und so die Körperzellen zu regenerieren und rein zu halten. Spermidin kann in Früchten und Gemüse und sogar in Fleisch und Käse gefunden werden. Und ja, eben daaaa drin auch. Heißt ja sogar so. Mittlerweile arbeiten österreichische Forscher daran, den heilbringenden Stoff praktisch dosiert auf den Markt zu bringen: Mit SpermidineLife bringen „The Longevity Labs“ aus Graz die Ergebnisse ihrer Forschungen zu uns nachhause.

 

Frühstück oder Dinner?

So weit, so gut. Nach einem interessanten Vortrag über Autophagie beschlossen meine Freundinnen und ich, dem Intervall-Fasten ein Chance zu geben. Weil schön und jung und schlank und so. Klingt ja auch recht einfach: 8/16 bedeutet, dass du 8 Stunden am Tag essen darfst und dabei zwei bis drei Mahlzeiten zu dir nehmen kannst.

Die restlichen 16 Stunden fastest du und konsumierst nur kalorienfreie Getränke, z.B. Kaffee schwarz, Kräutertees und Wasser mit Zitrone. Ob das bedeutet, dass du ohne Frühstück oder ohne Abendessen intervallfastest, das bleibt dir überlassen, denn die Zeiten bestimmst du. Ich und zwei der Freundinnen entschieden uns dafür, das Frühstück zu skippen. Die Härteste verzichtete aufs Abendessen. Seit knapp vier Wochen sind wir also nun am Intervall-Fasten.

Intervall-Fasten: Janinas Erfahrung

Ich muss gestehen, die ersten (Vormit-)Tage waren hart. Mein Kaffee ganz ohne Milch? Kein Avocadobrot mehr? Kein weiches Ei? Klingt hart, geht aber. Ich glaube ja, dass ich schon allein deswegen gut abgenommen habe, weil ich meinen Kaffee nun schwarz trinke. Leider überfresse ich mich mittags manchmal so sehr (der Blick auf die Uhr – wann ist es endlich soweit – wird zum festen Ritual), dass ich danach eine längere Pause einlegen muss. Abends versuche ich, weniger zu essen und die Carbs zu skippen – Obacht aber: Wenn ich zu wenig esse, ist es besser, mich am Vormittag danach zu meiden. Für mich ist das Intervall-Fasten aber eine ideale Methode, wieder Kontrolle über meine Nahrungszufuhr zu erlangen. Ich esse nämlich aus Langeweile oder zum Stressabbau oft zwischen den Mahlzeiten. Ich werde weitermachen! Auch weil ich mit dieser Methode genug Kraft zum Sporteln habe. PS: Am Weekend gönne ich mir einen Cheatday und esse, wann ich will!

Intervall-Fasten: Sabrinas Erfahrung

Ich bin die Harte, die als Einzige auf Abendessen verzichtet. Die erste Woche war spannend, am Anfang war der Hunger abends groß – der ging bald vorbei, dann kamen Kopfschmerzen, aber später ist es mir erstaunlich leicht gefallen, Dinner zu canceln. Das Frühstück hab ich total genossen und Essen ist generell zu einem echten Genuss geworden.  Mittlerweile bin ich bei 18/6 und es fällt mir leicht. Mein Stoffwechsel hat sich in der dritten Woche total verlangsamt und ich hab sogar zugenommen. Lag aber daran, dass ich zu wenig Wasser getrunken und keine Bewegung gemacht habe, weil zu viel Arbeit. Seitdem halte ich mein Gewicht – also abnehmen ist so nicht. Aber mein Blähbauch wird immer weniger und ich ernähre mich auch gesünder, weil ich darauf achte, die wenigen Mahlzeiten mit Vitaminen und Mineralstoffen zu befüllen. Ich trinke weniger bis keinen Alkohol mehr und rauche selten, weil das Glas Wein am Abend wegfällt. Insgesamt fühl ich mich vitaler, konzentrierter und ausgeglichener – innerlich stärker. Wenn ich noch Sport dazu mache, verliere ich sicher noch die fünf Kilo, die ich gerne loswerden möchte.

Intervall-Fasten: Sophies Erfahrung

16 Stunden nichts zu essen, fällt mir nach 15 Stunden sehr schwer, da freu ich mich dann schon ziemlich aufs Mahl, esse aber zu Beginn weniger, als erwartet. Ich hab damit gerechnet, dass ich reinhaue, tu ich aber nicht. Ich esse dieselben Dinge, weder besser noch schlechter, zumal ich mich stets recht hochwertig ernährt habe: Viel Gemüse, sogut wie kein Fleisch, keine Milchprodukte. Ich trinke viel Smoothies als Nachspeisenersatz, was allerdings oft zu Durchfall führt. Nunja. In den ersten Wochen jedes Mal, wenn ich was aß – das ist jetzt weg (was auch an eine kleinen Lebensmittel-vergiftung gelegen haben können). Mir gibt das 16/8 einen Rahmen, der mir guttut und meinen Tag zusammenhält. Da ich erst um 12 Uhr Mittag meine erste Mahlzeit nehme, trinke ich viel Café, Tee und Zitronenwasser bis dahin und brauch auf ein tolles Abendessen mit Freunden nicht verzichten. Ob ich abgenommen habe, weiss ich nicht, da ich keine Waage besitze, aber ich fühle mich gut. Intervall-Fasten ist  leicht mit meinem Lebensstil zu vereinbaren. Manchmal habe ich gesündigt, dann aber den Zeitplan am nächsten Tag wieder eingehalten – weil ich denke, dass auch Regelmässigkeit wichtig ist.

Intervallfasten: Sabinas Erfahrung

Gut ist, dass mein Stoffwechsel anscheinend besser funktioniert, ich habe das Gefühl, als würde „die Maschine besser arbeiten“. Ich esse gezielter, also wenig bis nix zwischen den Mahlzeiten, hab auch immer weniger Lust auf Zuckerzeug (ausser gestern das Eis, es war göttlich!), ich schlafe gut. Wenn ich esse, esse ich viel langsamer und alles schmeckt sooooo gut. Ich will auch nichts mehr essen, was mich „verdreckt“ – nur Wertvolles.  Schlecht ist, dass ich nichts abnehme – und dass ich manchmal vormittags schon ordentlich Hunger habe und dann völlig unterzuckert arbeiten muß. Wenn dieser Zustand zu schlimm wird, komm ich aus dem Tief dann auch nach dem Essen nicht mehr raus, das geht den ganzen Tag dann nicht weg. Aber ich bleib weiter dran!

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