Thin Privilege
Wieso schlanke Frauen mehr Privilegien in unserer Gesellschaft haben
Dass es schlanke Menschen im Leben manchmal einfacher haben, ist nicht abzustreiten. Die Tweets von Cora Harrington haben die Diskussion rund um das Thema „Thin Privilege“ ordentlich angeheizt.
Thin Privilege
„Thin Privilege“ bezeichnet Bevorzugungen, die schlanke Menschen erfahren und denen sie sich oft gar nicht bewusst sind. Die Gesellschaft geht davon aus, dass eine schlankere Figur normal ist. Und Menschen, die etwas mehr auf den Rippen haben und nicht dieser Norm entsprechen, werden ganz besonders oft mit dieser Thematik konfrontiert. Als schlanker Mensch ist man sich vieler Vorteile gar nicht bewusst, „Thin Privilege“ ist aber sehr weit verbreitet und Teil unseres Alltags geworden.
Cora Harrington hat zu dieser Thematik via Twitter ihre Gedanken verbreitet, die innerhalb kürzester Zeit viral gingen. Cora ist Gründerin von „The Lingerie Addict“, Buchautorin und hat einen eigenen Blog.
Hey, you don’t have to “feel thin” to have thin privilege.
Thinness isn’t a feeling. If other people perceive you as thin, you are thin. If you are able to walk into any clothing store and expect to see a wide range of options in your size, you are thin.
— Cora Harrington (@lingerie_addict) 22. Juli 2018
My job involves looking at photos of models who are much thinner than me, so I rarely “feel” thin.
But I can walk into almost any clothing store and expect – without even thinking about it – to buy something in my size. That is thin privilege.
— Cora Harrington (@lingerie_addict) 22. Juli 2018
Cora schreibt: „Du musst dich nicht schlank fühlen, um unter das ‚Thin Privilege‘ zu fallen. Schlanksein ist kein Gefühl. Wenn dich andere Leute als schlank wahrnehmen, dann bist du es. Wenn du in der Lage bist, in irgendein Bekleidungsgeschäft reinspazieren zu können und eine große Auswahl in deiner Größe zu finden, dann bist du dünn.“
Sie erklärt, dass sie als Unterwäsche-Expertin den ganzen Tag dünne Models zu Gesicht bekomme und diese viel dünner seien als sie. Sie fühle sich also selten schlank, dennoch genieße sie das „Thin Privilege“, da sie in fast jedes Modegeschäft gehen könne und erwarten könne, etwas Passendes zum Anziehen zu finden.
Weitere Beispiele, die „Thin Privilege“ erklären:
- Schlanke Menschen zahlen im Gegensatz zu Personen, die Übergrößenkleidung benötigen, nicht mehr Geld.
- Menschen mit einer Kleidergröße zwischen 34 und 40 finden in so gut wie jedem Bekleidungsgeschäft irgendetwas, das von der Größe her passt.
- Im Flieger müssen schlanke Personen keine Extragebühr zahlen.
- Du kannst dich in öffentlichen Verkehrsmitteln auf einen Platz setzen, ohne dass sich andere Leute neben dir von deiner Körpergröße gestört fühlen.
- Schlanke Personen können essen, was und wo sie wollen, ohne komische Blicke zu ernten. Essen dicke Menschen zum Beispiel Fast Food in der Öffentlichkeit, werden sie von vielen schnell verurteilt.
- Der Körpertyp von Schlanken gilt nicht als sexueller Fetisch (wie es bei Dicken der Fall sein kann).
- Schlanken Personen wird nicht automatisch ein ungesunder Lebensstil unterstellt.