4. Mai 2017 von Janina Lebiszczak

Zusammenziehen – so klappt’s ohne Tränen

Wenn ein Paar zusammenzieht, kann es viele Streitpunkte geben. Immerhin ist der Entschluss, gemeinsam zu wohnen, ein großer Schritt.

Wir wissen schon: Du stellst dir das wahnsinnig romantisch vor. Gemeinsam durch die Einrichtungshäuser spazieren, Tapetenmuster befingern, die Zukunft und die Wände ausmalen. Denn: Meistens zieht ein Paar in einer Hoch-Phase der Beziehung zusammen. Fakt ist: Die gemeinsame Wohnung löst neue Konflikte aus, und alte Konflikte werden dringlicher, weil man ihnen nicht aus dem Weg gehen kann. Die erste, weil ganz pragmatisch betrachtet wichtigste Frage, sollte zuerst geklärt werden: Gemeinsam etwas Neues suchen? Oder zieht der eine Partner zum anderen? In ersterem Fall wünschen wir gleich mal viel Glück bei der Wohnungssuche, denn die kann sich ziehen wie ein Strudelteig. Genügend Freiraum für beide soll sie bieten, der Preis soll auch passen, immerhin sollte ja klar geregelt sein, wie die Miete bezahlt wird. Und wer sie überweist.

Einrichten mit Fingerspitzengefühl

Dann geht es um den Wohlfühleffekt: Passen wir von unserem Lebensstil her überhaupt zusammen? Was bedeutet es, wenn einer schon um sechs Uhr auf muss und der andere eine Nachteule ist? Und wer bestimmt, wie die neue Bleibe eingerichtet wird. Dazu ein Tipp: Jeder darf beim gemeinsamen Einrichten zwei oder drei Vetos einlegen. Diese No-Gos, egal ob Opas Vitrine oder ihr niedlicher, aber nutzloser Bettüberwurf, werden dann aussortiert. Oder man teilt das Reich, so es groß genug ist, ein: Sie darf das Wohn- und Schlafzimmer gemütlich  einrichten – und er bekommt dafür sein eigenes Reich, sprich ein Arbeitszimmer mit all seinem Männerzeug? Glücklich sind die, die den Sinn für Stil teilen!

Zu dir oder zu mir?

Kommst du zu mir oder ich zu dir? Darüber habt ihr euch sicher schon vor der gemeinsamen Wohnung öfters mal gefetzt, nachher ist es kaum anders. Als man noch nicht zusammenlebte, war man bereit, für eine Nacht gewisse Kompromisse einzugehen. Das ist jetzt nicht mehr drin, und das kann vor allem wenn der eine zum anderen zieht, für die berühmten Brösel sorgen. Beiden muss klar sein, dass man jetzt gemeinsam lebt und auch, dass die Situation sich geändert hat, denn derjenige, der seine Wohnung aufgibt, soll nicht das Gefühl bekommen, ausgeliefert zu sein. Andererseits muss man versuchen, trotz des „Wir“ seine Autonomie zu behalten. Wie das geht? Reden, reden, reden und wirklich alle Bereiche (Finanzielles, Hausarbeit, Macken etc.) klären. Für das Zusammenziehen gilt nämlich dasselbe wie für einen gemeinsamen – und geglückten – Ikea-Besuch: Einen Plan haben und ganz strikt dabei bleiben.

Vorsicht vor den Elchen!

Apropos Ikea: Sollte es doch zum Eklat kommen, weiß man wenigstens, dass man damit nicht alleine ist. Einige amerikanische Psychologen haben sich des schwierigen Themas angenommen: Nicht allein der gemeinsame Möbelaufbau kann zum Desaster werden, schon der Bummel durch Ikea-Möbelhäuser birgt so einige Konfliktgefahren, das ist jetzt wissenschaftlich bewiesen. Das Einzige, was dagegen hilft, ist ein genauer Plan, ein Zeitlimit, emotionelle Selbstdisziplin und Geduld. Notfalls tauchen wir den Mann einfach im Bällebad unter.

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