Ganz schön krank: Süchtig nach Liebe
Ja, es gibt sie, die dunkle Seite der Liebe. Wenn das schönste Gefühl der Welt abhängig macht.
Wer crazy in love ist, lebt und liebt wie auf Droge. Das wurde sogar schon durch Kernspintomographie bewiesen: Das Belohnungssystem des Hirns von Verliebten ist ähnlich belebt wie das von Junkies, die sich gerade mit Rauschgift vollgepumpt haben. Die Liebe ist ein Gefühl, nach dem wir auf ähnliche Art und Weise gieren.

Zum Problem wird es, wenn die Gefühle nicht erwidert werden und man trotzdem nicht loslassen kann. Ein Team der britischen Oxford-Universität zog nach der Auswertung von 64 Studien, die seit dem Jahr 1956 publiziert wurden, ein Fazit, das neue Erkenntnisse bringt: Wir können auf zwei verschiedene Arten liebeskrank werden.
Hauptsache Liebe
Typ 1 hat ein Problem mit dem eingangs erwähnten Belohnungssystem des Hirns – er will Nähe um jeden Preis, als Single fühlt er sich schrecklich, stopft ein Loch nach dem anderen mit immer neuen Beziehungen. Nachteile in anderen Lebensbereichen werden zweitrangig – Hauptsache Liebe. Solche Menschen können durchaus zu Stalkern werden, zu stark ist der Drang, zu gering die Kontrolle.
Typ 2 könnte man auch als hoffnungslosen Romantiker bezeichnen: Wenn er liebt, liebt er mit Turbo, trennt er sich, bricht die Welt zusammen. Beide Typen jedoch stellen das Liebesgefühl über alles andere, wodurch sie anfälliger dafür sind, von manipulativen Persönlichkeiten abhängig zu werden. Sogar ein gewalttätiger, gemeiner Partner wird in Kauf genommen.

Entlieben durch Hormone?
Rein praktisch hilft in beiden Fällen nur der Gang zum Therapeuten. Theoretisch könnte es in Zukunft aber auch Medikamente geben, die Liebessucht heilen – durch eine Störung des Hormonhaushalts. Doch Liebe hat definitiv nicht nur mit Pheromonen und Oxytocin zu tun, sonst würden ja alle Paartherapeuten arbeitslos – und wir vom „Liebe & Leben“-Ressort auch …