Stimme trainieren
29. Juni 2017 von Janina Lebiszczak

Verführerisch:

So kann man seine Stimme trainieren!

Manche piepsen, manche nuscheln, manche hauchen. Wie attraktiv jemand erscheint, liegt auch an der Stimme.

Die Schauspielerin Scarlett Johansson ist eine Schönheit. Aber was sie in eine Sexbombe verwandelt, ist ihre Stimme: tief, herb, hauchig, rauchig, warm – einfach erotisch. Was Stimmen attraktiv macht, untersuchen Wissenschaftler schon lange. Stimmtrainerin Petra Falk und Kommunikationsexpertin Pamela Obermaier setzen sich nun in ihrem Buch „Gut gebrüllt und schon gewonnen“ (Goldegg Verlag) intensiv mit den Facetten der Stimme auseinander: Welche Rolle spielt die Stimme beim Sex, bei Transfrauen, bei Blinden, in der Karriere, bei der Partnerwahl, in der Erziehung usw.? In einem Kapitel lassen die Autorinnen gemeinsam mit Sexualmedizinerin Elia Bragagna tief blicken und werfen einen Blick auf die Stimme beim Sex. Die beiden zeigen auf, warum fehlende Stimme als fehlende Sinnlichkeit gilt, welche kulturellen Unterschiede es hierbei gibt und warum auch im Schlafzimmer Kommunikation wichtig ist. Dazu gibt es auch immer wieder etwas zum Schmunzeln, wenn die Synchronstimmen bei Pornofilmen analysiert werden: „Bei Schweizern in Pornos muss ich unglaublich lachen – das ist einfach zum Niederbrechen. Sympathisch und urig, aber wenig erotisch“, so Bragagna.

Mehr Hauch in die Stimme

Wir haben die stimmgewaltigen Autorinnen gefragt, was denn eine Stimme überhaupt erotisch macht: „Wenn wir unseren Brustraum als Resonanzkörper benutzen und gleichzeitig mehr Hauch in die Stimme geben.

Stimme trainieren

Tiefe Stimmen werden vor allem bei Frauen als deutlich erotischer empfunden. Hohe Stimmen empfinden wir als abturnend. Sowohl beim Mann als auch bei der Frau sind im Schlafzimmer rauchige Stimme absolute Favoriten.“ Und kann man das trainieren? „Ja, definitiv. Jeder Mensch kann seine Stimme trainieren, und jeder Mensch kann sich eine Erotikstimme zu legen. Denken wir einmal an die vielen Menschen, die bei Erotik-Hotlines arbeiten. Das sind nicht alles Schauspieler oder Stimmwunder. Die haben ganz einfach ihre Stimme ein wenig in Richtung Erotik trainiert und machen Kapital daraus. Es dauert nur etwa 6 bis 8 Wochen, dann kann jeder mit erotischer Stimme anziehender wirken. Ein Hindernis kann dabei aber sein, wenn die Person extrem verklemmt ist und sich nicht traut, die Erotikstimme zum Einsatz zu bringen. Da hilft es auch nichts, die Stimme zu trainieren.“

 

 

Besser tief als piepsig

Trotzdem: Nicht alle Menschen empfinden dieselben Stimmen als anziehend. Eine ausgeprägte, klare, abwechslungsreiche Sprechmelodie ohne viel Ähs und Öhs wirkt sich aber immer positiv aus. Tiefe Stimmen wirken dagegen nicht mehr sexy, wenn sie zu langsam und monoton klingen. Übrigens: Weltweit sind die Frauenstimmen in den letzen Jahrzehnten „tiefer gerutscht“, was mit dem Wandel des Frauenbildes zusammenhängen könnte: Wer sich durchsetzen möchte, will dabei nicht wie ein kleines Mädchen klingen. Egal, wie süß dass die Kerle auch finden.

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