Dieser Rat klingt banal, ist er vielleicht auch. Aber: Er hilft. Wer hungrig einkaufen geht, kauft viel zu viel und in viel zu großen Mengen. Er kauft vielleicht sogar Dinge, die ihm gar nicht schmecken, nur weil der Hunger ihn dazu verleitet. Diese Experimente enden leider oft damit, dass die Produkte aufgerissen, gekostet und entsorgt werden.

Das mag spießig erscheinen, doch es macht Sinn: Wer sich überlegt, was er die Woche über essen möchte, behält leichter den Überblick und vermeidet, dass Dinge schlecht werden. Grundnahrungsmittel wie Mehl, Nudeln, Reis, Zwiebeln oder Linsen werden alle paar Wochen nachgekauft. Gemüse, Obst, Fleisch und Wurst werden ein oder zwei Mal die Woche nach einem Plan gekauft. Zusatznutzen: Die lästige Was-kochen-wir-heute-Frage (am Ende gar hungrig im Supermarkt gestellt!) entfällt.

Um zu wissen, was eingekauft werden muss, sollte man vorher checken, was überhaupt noch da ist. Drei Topfen hintereinander, die zweite Packung Eier, das vierte Kilo Zwiebel: Gerade bei Lebensmitteln, die sich nicht ewig halten, ist es schade, wenn es zu Sicher-ist-sicher-Einkäufen kommt. Im Zweifel: Kühlschrank abfotografieren.

Keine moderne Technologie konnte ihn vollwertig ersetzen: Der Einkaufszettel ist unser wichtigster Begleiter durch den Supermarkt, der mit Sonder- und Überangeboten nur Verwirrung stiftet. Wer sich streng an die Liste hält, kauft nicht mehr und nicht weniger, als er braucht. Und: Nein, die Doppelpackung Hüttenkäse brauchen wir nicht, weil wir noch welchen zuhause haben!

Es soll eine Zitrone für den Feierabend-Gin-Tonic sein? Dann brauchen wir nicht das ganze Netz – auch dann nicht, wenn der Preis pro Zitrone nur die Hälfte beträgt. Der steigt nämlich beträchtlich, wenn von zehn Zitronen neun im Müll landen. Und das schadet nicht nur dem ökologischen Fußabdruck, sondern auch der Geldbörse.

Es ist Samstag und das Mindesthaltbarkeitsdatum der Milch läuft morgen ab? Kaufen! Wozu eine Milch nehmen, die noch sieben Tage hält, wenn sie ohnehin am nächsten Tag verbraucht wird. Oft sind diese Produkte um ein Drittel oder sogar die Hälfte billiger und halten sowieso einige Tage länger als angegeben.

Wir Österreicher sind eine sogenannte Filet-Gesellschaft. Die Hühnerbrust ist uns lieb, der Rest vom Tier eher nicht. Wir sollten aber nach Möglichkeit das ganze Produkt kaufen (nicht nur, weil es günstiger ist) und verwerten. Die Hühnerfilets können gebraten werden, der Rest des Huhns zu einer kräftigen Suppe ausgekocht werden.

Weißbrot ist viel kürzer haltbar als dunkles Brot. Wenn also das Brot nicht am gleichen Tag gebraucht wird, entscheide dich für diese Variante. Sauerteig-, Roggen- oder Vollkornbrot können auch nach einigen Tagen noch gegessen werden und entgehen so der Entsorgung im Mistkübel.

Diese Möglichkeit beim Einkaufen immer im Hinterkopf behalten. Wer eine große Tiefkühltruhe zuhause hat, sollte das in seine Einkaufsplanung einberechnen. Butter, Brot und Backwaren halten sich tiefgekühlt über Monate. Genau wie frisches Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Wurst, Saucen, Suppen und fertige Gerichte. Einfrier-Datum draufschreiben und Älteres zuerst verbrauchen.

Wie für alle Dinge im Leben gilt auch hier: Es muss zum eigenen Lebensstil passen. Wer es nicht auf die Reihe bekommt, für eine Woche vorauszuplanen, sondern lieber jeden Tag genau die Menge kauft, die er essen möchte, sollte dies unbedingt genau so handhaben. Es gibt viele richtige Wege, keinen Plan, der für jede und jeden passt.