Job, Familie, Partnerschaft:
Warum du nicht loslassen kannst
Loslassen lernen ist gar nicht so schwer – wenn man die Gründe für sein Verhalten erkennt.
Thomas hat auf Facebook die Frau gefunden, die daran schuld ist, dass seine Familie zerbrochen ist. Seitdem kann er an nichts anderes mehr denken, seine Gedanken sind voller Hass und Wut. Petra wurde vor Jahren gekündigt – und redet bis heute schlecht über ihren Chef und die Kollegen. Sandra wurde von ihrem Freund verlassen und leidet seitdem unter depressiven Schüben.
Nicht loslassen zu können ist ein Horror. Warum aber schaffen es manche Menschen, die Vergangenheit ruhen zu lassen, andere nicht? Liegt es daran, dass sie sich nicht trauen, den Schmerz richtig zuzulassen, also ganz in ihn hinein zu gehen, bevor sie abschließen können? Oder aber haben sie ein schlechtes Gewissen und glauben, zu Recht vom Leben bestraft zu werden? Sind sie von Menschen umgeben, die auch nicht loslassen können?
Was will der Schmerz?
Der häufigste Grund, warum wir nicht loslassen können, ist relativ simpel: Wir haben unsere Lektion noch nicht gelernt. Und müssen deshalb im Fegefeuer der Emotionen verweilen. Manchmal will der Schmerz, dass wir ihn nicht nur wahrnehmen, sondern etwas von ihm lernen. Klingt kitischig, ist aber so.
Gerade in der Liebe scheint es uns besonders schwer zu fallen, abzuschließen. Angst vorm Singlesein. Die Befürchtung, nichts Besseres mehr zu bekommen. Finanzielles. Kinder. Zusammenleben. Und wenn es dann tatsächlich vorbei ist? Denken wir trotzdem immer an den Expartner – und plötzlich kommt uns die beendete Beziehung gar nimmer so schlimm vor. Nun, es gibt einen tollen Spruch, der in solchen Situationen immer hilft, da er unser Verhalten und unsere Ängste erklärt.
Der Zukunft eine Chance!
Die Zukunft hat viele Namen:
Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare,
für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte,
für die Tapferen ist sie die Chance (Victor Hugo)
Tja, eigentlich können wir nicht loslassen, weil wir Angst haben vor dem, was da kommt. Und noch ein Rat: Je mehr wir etwas mit unserer Identität verknüpfen, desto schwerer fällt es uns, loszulassen. Das Problem ist, dass wir uns häufig mit dem Partner, dem Job, der Clique, dem Auto oder was auch immer zu stark identifizieren. Wir bauen unser komplettes Selbstbild darum herum. Loslassen kann nur der, der weiß, was er an sich hat. Vor allem Frauen neigen leider dazu, sich selbst Vorwürfe zu machen. Aber Loslassen ist kein Scheitern. Egal, ob du nun selbst loslässt oder „losgelassen wirst“. Es ist eine Erfahrung, die jeden von uns weiterbringt. Nicht mehr und nicht weniger.